Sonntag, 31. Juli 2016

Weil es dich gibt...

Schon als ich ganz klein war, wusste ich, dass ich ein guter Mensch werden würde, weil es dich in meinem Leben gibt.

Ich habe gelacht, geweint, gesungen, geschrien und noch vieles mehr. Und du hast alles mit mir zusammen erlebt. Wir haben zusammen gelacht, weil wir den Name "Lulila - der Windmann" so lustig finden, oft haben wir so lange gelacht, bis uns die Tränen gekommen sind. 
Auch wenn ich mal traurig war und keinen Ausweg daraus finden konnte, warst du da und hast mich einfach in den Arm genommen, bis ich aufgehört habe zu weinen. 
Wir haben zusammen im Auto auf dem Weg zu Oma und Opa gesungen - laut und schräg - und das meist Stundenlang. Du hast geduldig immer und immer wieder die gleichen Lieder mit mir gesungen, weil ich es gerne wollte und ich bin mir ziemlich sicher, dass dir diese Lieder irgendwann zum Halse heraushingen. Aber du hast nichts gesagt. 
Wir haben uns oft angeschrien, wenn wir uns gestritten haben, weil ich mich zu doll geschminkt hatte oder weil ich wieder mal vergessen hatte, den Müll herauszubringen. 
Bei all dem war dein Interesse immer nur mein Wohl. Und wie oft, hatte ich das Gefühl, dass du eine Entscheidung nur getroffen hast, um mich zu bestrafen, für etwas, was ich meiner Meinung nach gar nicht verdient hatte? Ganz ehrlich keine Ahnung... das ein oder andere Mal bestimmt. Dabei wusste ich eigentlich immer, ob bewusst oder - durch die Sicht eines pubertierenden Teenagers - unbewusst, dass du mich nur beschützen willst. Bei all dem Übel, dass es in der Welt gibt, kann ich mich immer auf einen Menschen verlassen! 
Auf Dich!

Es ist nie leicht, ein Kind zu erziehen und oft erntet man dafür auch keinen Dank, aber genau das ist es, was ich heute machen möchte. Ich möchte mich bei dir bedanken.
Ich danke dir dafür, dass du mich immer beschützt und unterschützt. Ich danke dir, dass du mir jeden Tag hilfst, mir selbst und meinen Prinzipien treu zu bleiben. Ich danke dir, weil es dich gibt...

Ich liebe dich, Mami und wünsche dir alles Liebe und erdenklich Gute zu deinem Geburtstag!

Sonntag, 24. Juli 2016

Schreibblockade

So ein verdammter Mist!, dachte ich wütend und feuerte den Block quer durch mein kleines Zimmer. Es war schon spät und ich wusste einfach nicht, wie ich diesen blöden Brief beginnen sollte. Ich wusste, dass er wütend war und dass er nie wieder mit mir sprechen wollte, aber er musste einfach wissen, wie dankbar ich ihm war und wie sehr ich ihn vermisste.
An dem Abend war alles einfach schrecklich schief gelaufen und jetzt... Wir hatte beide Fehler gemacht, aber ich hatte es einfach übertrieben. Wie immer! Ich konnte nicht aufhören und hatte geglaubt ich war im Recht. Natürlich war ich das nicht! Und dass hätte mir beinahe das Leben gekostet. Und es hatte mich die Freundschaft gekostet und das, was daraus hätte werden können, bevor ich es kaputt gemacht habe.
Es war jetzt drei Wochen her, seit die Party eskaliert ist und ich beinahe an einer Rauchvergiftung gestorben wäre. Drei Wochen war es jetzt her, seit er mich aus dem brennenden Haus getragen hatte. Drei Wochen war es her, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Drei Wochen ist es jetzt alles her und ich wusste immer noch nicht, was ich in dem Brief schreiben sollte. Seit drei Woche sitze ich jeden Abend hier und versuchte einen Brief zu schreiben.
In der erste Woche hatte ich unzählige Briefe, mit unzähligen Seiten geschrieben, die ich aber alle für nicht gut genug hielt, um auch nur einen einzigen davon abzuschicken. In der zweiten Woche konnte ich nicht einmal die richtige Anrede finden. "Hallo" fand ich zu plump und "Lieber" schien mir einfach zu aufgesetzt. So war das einfach zwischen uns nie gewesen. Und jetzt konnte ich gar nichts mehr schreiben. Ich starrte nur das Bild auf meinem Schreibtisch an. Von ihm und mir. Damals war noch alles gut. Unsere Beziehung war einfach. Es gab keine Komplikationen. Ich hatte gedacht, dass sich nie etwas zwischen uns drängen konnte und begreife nicht, wie es hatte anders kommen können. Und dann, ganz plötzlich, wusste ich, was ich schreiben musste. Genauso einfach, wie unsere Beziehung.

Kyle,

ich danke dir und ich liebe dich!
Komm bitte zurück...

Sophie

Dann faltete ich den Brief, steckte ihn in einen Umschlag und schickte ab. Jetzt lag es an ihm. Mehr konnte ich nicht mehr tun, außer hoffen.