Dienstag, 31. März 2015

Entscheidungen...

Die Bäume knarrten und bogen sich im Sturm, der Regen prasselte nur so auf sie ein. Von dem sonnigen, warmen Tag ist nichts mehr übrig geblieben geblieben, aber das Lächeln wärmte jedem das Herz. Sie strahlte bis über beide Ohren und konnte den tollen Nachmittag mit dem mysteriösen Fremden nicht vergessen. Auch wenn sie sich vorher nie begegnet sind, kam es ihr dennoch so vor als könne sie ihm alles anvertrauen.

Eigentlich hätte sie da schon stutzig werden müssen. Das ganze Treffen, was eigentlich zufällig gewesen war, war aber alles andere als das gewesen, denn er hatte sie schon seit Wochen beobachtet und auf den passenden Moment abgewartet um sie anzusprechen. Er war nicht verrückt oder so! Er war einfach nur von ihr fasziniert. Ihm war völlig unklar, wie man so ruhig und lieb sein konnte, wie sie es immer war. 
In all der Zeit hatte sie sich nie mit irgendwem gestritten oder auch nur ein hitzige Diskussion gehabt. Sobald es irgendwie Unstimmigkeiten gegeben hatte, schaffte sie es ihr gegenüber umzustimmen oder sie gab nach und schloss sie der anderen Meinung an. Auch wenn sie im Recht war. 
Und jetzt wo er sie kennengelernt hat, war er einfach hin und weg. Sie war nicht nur bildhübsch und freundlich sondern auch intelligent und charmant. Er freute sich schon darauf sie bald wiederzutreffen und sich dabei nicht wieder verstecken zu müssen.
Weil er noch immer so verzückt war, hatte er sie aus den Augen verloren und hatte keine Ahnung, wo er nach ihr suchen sollte...

Wie oft hatte man ihr schon gesagt, sie solle nicht abends spät durch den kleinen Wald laufen? Schon gar nicht allein! Aber heute fühlte sie sich einfach unbesiegbar und ignorierte jede Warnung. Es war schon spät und bei diesem schrecklichen Regen wollte sie nur noch nach Hause.
Doch sie hätte lieber den Weg an der Straße nehmen sollen, denn heute würde es eine weitere Begegnung geben, mit jemandem, der ihr nicht so wohlgesonnen sein würde...
Es war so töricht zu glauben, es könne ihr nicht passieren...

Samstag, 28. März 2015

Ein Hauch von Nichts

Nichts...

Das war alles, was von meinem Leben übrig war.

Als ich noch gelebt habe, als ich noch einen Grund hatte, Tag für Tag aufzustehen und jeden Tag zu leben, wusste ich nicht, wie es sich anfühlte Tod zu sein. Es war schrecklich! Schmerz und Trauer waren mir als einziges geblieben und mir war klar, schon in der ersten Sekunde, dass ich so nicht weiter machen konnte - geschweige denn weiter machen wollte!

Jetzt stand ich hier oben, auf irgendeiner Brücke und starrte in den Fluss unter mir. Kalter Wind peitschte mir ins Gesicht und riss an meinen Kleidern.
Seit er mich verlassen hatte - seit er gegangen war - war nicht viel Zeit vergangen, aber ich wollte ihm folgen! Jede Faser meines Körpers verlangte es sogar von mir!
"SPRING!", schrie er, "GEH ZU IHM!"
So unerträglich der Verlust von ihm auch war und so sehr ich mir wünschte wieder bei ihm zu sein, wusste ich nicht, ob es der richtige Weg war jetzt einfach zu springen. Aber was hielt mich denn schon hier?

Schmerz und Trauer...

Das konnte doch nicht alles sein? Dafür sollte ich noch einen einzigen Tag länger aufstehen? Nur noch einen Tag länger diese Farce ertragen?
"NEIN!"

Ich kann mich frei entscheiden...