Freitag, 11. November 2016

Wege der Siegerin

Das Nichts. Es war nicht von Dauer, wie ich es gehofft hatte. Es verschwand. Schnell. Es wich dem Hass. Echter Hass, der zuvor Liebe war. Liebe die ich verloren hatte. Verloren mit meinem Geliebten. Und es war allein ihre Schuld gewesen. Sie hatten uns keine Wahl gelassen, haben gesagt, es sei schon immer so gewesen und sie würden nicht davon abweichen.
Aber er hatte es nicht ertragen. Ich hatte gewusst, dass dies mein Ende gewesen war. Ich hatte gewusst, dass ich für ihn sterben werde. Aber er hatte es nicht ertragen. Er hatte gesagt, dass ich sehen werde, alles würde sich fügen und ich müsse nicht sterben. Ich hatte es einfach nicht verstanden. Hatte nicht verstehen wollen, was er mir damit gesagt hatte.
Jetzt saß ich auf meinem Thron, stützte einen Ellenbogen auf der Lehne ab und mit der Hand stützte ich meinen Kopf. Müde sah ich in die große Halle. Betrachtete meine Arbeit. Ich hatte es wirklich getan. Allerdings empfand ich keinen Stolz, aber auch keinen Gram. Erleichterung. Ich spürte die Erleichterung, dass niemals wieder eine Luna diesen Preis zahlen wird. Dafür hatte ich gesorgt. Ich die letzte Luna, die einen so hohen Preis zahlen musste. Die letzte Luna, die sich selbst verloren hat.

Es gab ein rotes Meer. Ein Meer der Erleichterung und der Freiheit. Und dieses Meer war nun ein totes Meer. Sie begutachtete müde ihr Werk. Sah sich an, was sie getan hatte. Aber sie wusste, dass sie der Nächsten ein grauenhaftes Schicksal erspart hatte. Aber der Weg war nicht richtig. Sie wusste das. Aber es war ihr gleichgültig. Sie hatte es hingenommen, so wie sie seinen Tod hingenommen hatten. Und dieses Mal war sie die Luna gewesen und sie mussten ihrem Befehl folgen. Dieses Mal war sie die Siegerin, die sie damals nicht hatte sein können. Dieses Mal war sie die Siegerin, die ihr Volk brauchte.
Das war ihr Weg gewesen eine wahre Siegerin zu werden.

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